KOKILLENGUSS
SCHWERKRAFT KOKILLENGUSS
Das Kokillengießverfahren ist ein Verfahren, in dem zum Beispiel flüssige Aluminiumschmelze nur mit Hilfe der Schwerkraft in eine metallische Dauerform eingefüllt wird. Schon im Altertum wurden Steinkokillen für das Gießen von Bronzewerkzeugen und-waffen verwendet.
Heutzutage lassen sich maßgenaue Gussstücke mit gutem Oberflächenfinish herstellen. Gegenüber dem Druckguss entfallen die Maschinenkosten, die Rüstkosten sind reduziert. Daher ist eine hohe Wirtschaftlichkeit im Verbund mit sehr guten mechanischen Werten für kleine bis mittlere Stückzahlen gegeben.
Form | metallische Dauerform, Modell entfällt |
Formmaterial | Stahl oder Gusseisen, Kerne aus Stahl |
Modell | kein Modell erforderlich, metallische Dauerform für mehrmaligen Gebrauch bei hohen Stückzahlen |
Verfahrenscharakteristik | Gegossen wird unter Wirkung der Schwerkraft in metallische Dauerformen, den Kokillen. Diese Formen sind zur Entnahme des fertigen Gussteils zwei- oder mehrteilig ausgeführt. Durch die hohe Wärmeleitfähigkeit der Kokille gegenüber Formsand erfolgt eine beschleunigte Abkühlung der erstarrenden Schmelze. Daraus resultiert ein verhältnismässig feinkörniges, dichtes Gefüge mit besseren Festigkeitseigenschaften als der im Sandguss hergestellten Teile. Hohe Massgenauigkeit, ausgezeichnete Oberflächengüte, gute Konturenwiedergabe kennzeichnen den Kokillenguss. Die Forderung nach gas- und flüssigkeitsdichten Armaturen wird durch dieses Verfahren durch Erreichen eines dichten Gefüges voll erfüllt. Schnelle, rationelle Giessfolge und weitgehende Einsparung von Bearbeitung bzw. geringe Bearbeilungszugaben sind weitere Merkmale dieses Verfahrens. |
Gusswerkstoffe | nach DIN 1725 und DIN 1706, in den Qualitäten Standard-, Silumin- und Sonderlegierungen |
Gussstückgewichte | bis zu 12 kg Stückgewicht, geeignet für grossvolumige Produkte |
Anzahl Abgüsse | Nur für mittlere und große Serien geeignet |
Toleranzen | 0,3 bis 1,6 % abhängig vom Nennmaßbereich |